Das Haus der Springmaus ist entstanden aus
dem Springmaus-Ensemble heraus, Deutschlands erstem Improvisationstheater.
Es öffnete am 1. April 1985 in
der Oxfordstrasse, im ehemaligen Tischtenniskeller der katholischen
Jugend. Das Konzept sah von Anfang an neben den Auftritten der Springmaus
Gastspiele anderer Künstler vor.
Die Raumgestaltung als Kneipen- und Bisto-Theater,
in dem die Zuschauer gemütlich an Tischen saßen und sich auch leiblich verwöhnen
durften, galt damals in Deutschland noch als ungewöhnlich und
verdächtig, hat inzwischen aber zahlreiche Nachahmer gefunden.
Das
Haus der Springmaus ist also aus privater Initiative entstanden,
in den ersten Jahren auch völlig ohne öffentliche Zuschüsse
und finanziert sich bis heute weitgehend selbständig – aus der
Gunst der Zuschauer sowie mithilfe eines Fördervereins.
Viele
große Künstlerkarrieren haben in diesem
Kabarett- und Kleinkunst- Theater ihren Anfang genommen,
so beispielsweise Konrad Beikircher, der hier
seine legendäre Frau Walterscheid erstmals auf einer Bühne
präsentierte und die Radio-Spots für den WDR hier aufnahm,
auch die Premieren der ersten rheinischen Programme „Himmel un Ääd“, „Wie
isset?“ u. a. fanden hier vor dem Bonner Publikum statt.
Hanns
Dieter Hüsch ließ sich von den
Qualitäten der Springmaus überzeugen und spielte ab 1986
bis zum Ende seiner Bühnenlaufbahn hier. Auch Harald
Schmidt, Richard Rogler, Rüdiger Hoffmann und
nicht zuletzt Dieter Nuhr und Urban
Priol haben in ihren ersten Jahren als Solo-Künstler
auf dieser Bühne gestanden.
Nach ihrer Zeit im Springmaus-Ensemble haben Dirk
Bach, Ralf Schmitz und Bernhard
Hoëcker Maßstäbe
in der jungen Comedy- Szene gesetzt, Ralf Schmitz und Bernhard Hoëcker
sind noch heute Stammgäste des Theaters.
Neben dem Springmaus Improvisationstheater hat
das Theater unter der Federführung und künstlerischen
Leitung von Theaterchef Andreas
Etienne immer wieder eigene Hausproduktionen herausgebracht:
Programme zum humoristischen Selbstbewusstsein des Rheinlandes, wie
z.B. die Produktionen „Apropos Bonn...“, „50 Jahre Rheinische Republik – Et
hätt schlimmer kumme künne“, „Die Lust am Rhein” - Rheinromantik
von Schumann über Ostermann zum Ballermann“ und , last but noch
least, die Programme der NACHBARN (Andreas
Etienne und Michael
Müller) sind zu Markenzeichen des Theaters geworden.
Und auch Bill Mockridge, der Regisseur des Springmaus Improvisations, hat hier mit seinen humorvollen Kabarettprogrammen rund ums Thema Älterwerden eine große Fangemeinde aufgebaut. Zusammen mit Michael Müller gründete Andreas Etienne im Jahr 2006 ein weiteres Ensemble: @rheinkabarett (zusammen mit Christoph Scheeben und Susanne Galonska) ist seitdem eine weitere erfolgreiche „Hausmarke“ im Haus der Springmaus.
Das
Theater Haus der Springmaus gehört seinen Mitarbeitern,
sie bilden einen gemeinnützigen Trägerverein. Von Beginn
an ist Andreas Etienne Theaterleiter und Geschäftsführer, und Michael
Müller, sein Kollege aus ersten Springmaus-Ensemble-Jahren
(Etienne und Müller gehören zu den Gründungsmitgliedern
des Ensembles und waren 8 Jahre dabei), steht nicht nur als Kollege
auf der Bühne zur Seite, sondern auch als Leiter der Gastronomie.
Künstlerische Leiterin des Theaters ist seit 2005 Andrea Heister, die u.a. auch die Tafelspitzen-Reihe erdacht und konzipiert hat. |